Ursprünglich war dieser Berg mit tropischem Regenwald überzogen, aber seit 1990 wurde er abgeholzt und ein unfruchtbares und zerstörtes Land blieb zurück. Im Jahr 2011, kaufte Masarang das Land (insgesamt ca. 500 Hektar) und begann mit dem Wiederaufforstungsprogramm bei dem mittlerweile, zusammen mit einer Anzahl von anderen kleineren Gebieten, mehr als 1 Million Bäume gepflanzt wurden.
Nacheinander wurden verschiedene Pflanzen- und Baumarten angepflanzt, die dazu beitrugen, dass ein artenreicher Wald entstand. Die lokale Bevölkerung erhielt dabei Arbeit und eine Ernte aus dem Wald. Wir fingen an, die Baumarten Tjempaka und Wasian anzupflanzen. Nach 20 Jahren liefern sie Holz, das für die traditionellen Häuser benutzt wird. Die angepflanzten Fruchtbäume und Zuckerpalmen liefern sogar schon früher einen Gewinn. Der Wald wird nachhaltig gemanagt, indem z.B. über die Zeit hinweg selektiv verschiedene Pflanzen geerntet und angepflanzt werden. Dies führt dazu, dass der Wald mit den Jahren immer artenreicher und wertvoller wird.
Im Projekt wurde auch ein Arboretum etabliert, in dem Pflänzlinge von gefährdeten Arten gezogen werden. Hier wird auch eine Anzahl von Bäumen gepflanzt, als Lernareal und um die Samen zu bekommen.
Der Wald und die Tiere, die zurückgekommen sind, werden aktiv durch die Einheimischen in Zusammenarbeit mit Masarang geschützt. Der Wald auf dem Masarang Bergrücken (das Wort Masarang bedeutet „wie der Kamm auf dem Kopf eines Kükens“) ist ein Teil der Hauptflugroute von Vögeln, die von Asien nach Australien fliegen.
Masarang hat auch ein paar der Wasserquellen gekauft und diese gesäubert. Indem rund um die Quellen viele Bäume, vor allem Feigenbäume, gepflanzt wurden, bleiben die Quellen offen und das Wasser bleibt sauber. Die Bevölkerung kann die Wasserquellen unentgeltlich nutzen und das Wasser fließt in Teiche und Reisfelder.
Bedeutung und Ziele
Aufforstung der höhergelegenen Bergareale ist entscheidend für eine stabile Wasserversorgung in den Tälern und ein lokales Klima mit genügend Regen und Abkühlung.
Der Wald auf dem Masarang Bergrücken ist auch ein sogenannter „Nebelwald“, der die Wolken, die über ihn hinwegstreichen dazu bringt, ihre Wassertropfen auf den Blättern zu lassen. Dadurch kommt weitere Feuchtigkeit in den Boden.
Zusätzlich ist der Wald ganz entscheidend für den Erhalt der unterschiedlichen Pflanzen und Tiere (Biodiversität) und ihrer verwundbaren Abhängigkeiten (Ökosystem). Viele Pflanzen- und Tierarten auf der Insel Sulawesi gibt es sonst nirgendwo auf der Welt und sind durch die Entwaldung vom Aussterben bedroht.
Ökonomisch ist der Wald als Holz-, Frucht- und Palmsaft-Lieferant von Bedeutung. Und zudem ist seine Fähigkeit, den Wasserhaushalt und das Klima zu regulieren von großer Bedeutung für eine bessere Ernte in den Gegenden, die unterhalb des Waldes liegen.
Schließlich werden hier auch Wildtiere wieder ausgewildert, die vorher vom illegalen Tierhandel beschlagnahmt und im Tasikoki Wildtierrettungszentrum rehabilitiert wurden. In den Wiederaufforstungsgebieten von Masarang werden sie aktiv geschützt.
Ergebnisse
Ein Fluss, der vor 50 Jahren verschwand und der seinen Ursprung am Berg hatte, fließt nun wieder ununterbrochen.
Sieben Wasserquellen um den Masarang Berg, die vorher ausgetrocknet waren, führen wieder stabil Wasser. Insbesondere die Quellen von Uluna und Tataaren sind von großer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung der einheimischen Bevölkerung.
Überflutungen im Dorf Matani, die meist 3 mal im Jahr stattfanden, gehören zur Vergangenheit, da der neue Wald die Wasseraufnahme-Kapazität des Bodens stark verbessert hat.
Bald kann im Wald das erste Holz geerntet werden, durch nachhaltige Holzwirtschaft und selektive Ernte.
Durch die Wiederanpflanzung dieses Waldes konnten etwas 200 Jobs geschaffen werden, unter anderem bei der Konstruktion von Häusern, nachhaltiger Forstwirtschaft, Zuckerpalmen und Früchteanbau.
Der Regenfall ist im Gebiet stark angestiegen und die lokale Temperatur ist signifikant niedriger.
Flora und Fauna sind zurückgekehrt. Die Eulenvögel zum Beispiel sind wieder da, genauso wie die Celebes-Kröte und Pflanzen, die nach dem Berg benannt wurden, wie die Osmoxylon masarangense und die Begonia masarangense.
Bergab liegendes Farmland wird von Quellen gespeist, und durch den konstanten Wasserfluss produzieren nun 500 Hektar Reisfelder, eine Ernte pro Jahr zusätzlich, was einer Viertelmillion Kilogramm Reis mehr entspricht.
Das neue Waldgebiet ist auch ein Lernareal für Schulkinder. Die Universität von Manado hält hier regelmäßig Exkursionen ab und die Studenten machen hier ihre Forschungen.
Der Berg gibt den Vögeln Schutz, die ihn auf ihrem Vogelzug anfliegen. Zweimal im Jahr fliegt eine große Anzahl von Raubvögeln darüber hinweg.
Ungefähr 1 Million Bäume wurden bereits angepflanzt.
Diese Wiederaufforstung nimmt ungefähr 5000 Tonnen CO2 pro Jahr auf.
Ausblicke
Masarang möchte noch mehr Gebiete in Indonesien wiederaufforsten nach dem erfolgreichen Beispiel des Masarang Berges. Landkauf zu diesem Zweck an kritischen Orten kann die Wasserquellen schützen und der Bevölkerung Arbeit bieten.
Wir möchten die lokale Bevölkerung bilden und informieren über die entscheidende Rolle, die der Wald hat, damit den illegalen Holzeinschlag bekämpfen.
Wir möchten umweltfreundliche Gehege bauen, um in der Lage zu sein, Säugetiere, Makaken (Macaca nigra) und Hirscheber (Babirussa) freizulassen. Der Zaun ist notwendig zum Schutz gegen Wilderer und um Konflikte mit der lokalen Bevölkerung zu vermeiden, wenn sie in den Wald kommen.
Wir möchten ein Informationszentrum aufbauen, und Käfige bauen für Tiere, die freigelassen werden sollen, ebenso wie einen Campingplatz für Ökotourismus und Studenten.
Es ist notwendig, dass die Forstpolizei häufger patrolliert, um den illegalen Holzeinschlag und die Wilderei zu verhindern.
Wir sind gerade dabei, Wiederaufforstung in den Lehrplan der ITM Universität als Fach aufzunehmen und auch andere Bildungsangebote für die lokale Bevölkerung zu schaffen.
Projektverantwortlicher
Erik Kaunang
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