Mai 2014

Expertin Dame Lone Dröscher-Nielsen macht auf das Schicksal der Orang-Utans aufmerksam und bittet um Mithilfe


Das englische Original Interview finden Sie hier.
 
 
 
Lone Drøscher Nielsen am Macadamia Schloß vor einigen Wochen – Fotos von Eve Jeffery.
 
In der genetischen Reihenfolge der Primaten hat die „Vorspezies“ Homo sapiens sapiens mehr Unheil an deren Brüdern der Gattung Pongo (Orang Utan) angerichtet, als Gutes getan.
Seit über 20 Jahren widmet eine Frau ihr Leben dem Schutz und der Wiedergutmachung des Schadens, den wir an diesen wehrlosen Kreaturen angerichtet haben.
 
Lone Drøscher Nielsen ist eine starke und weltberühmte Umweltschützerin und Spezialistin für Orang- Utans, deren DNA sich nur durch 3% (drei!) von dessen „Unterdrückern“ unterscheidet.
 
1998 gründete Lone mit der Hilfe von Dr. Willie Smits von der BOS, der Borneo Orang-Utan Survival, und mit dem finanziellen Hintergrund der Gibbon Foundation und BOS Indonesien, das „Nyaru Menteng Orang-Utan Wiedereingliederungs Projekt", das sich in Kalimantan mit der steigenden Zahl an verwaisten Orang-Utans beschäftigt.
 
Es war ihr mit Einverständnis des indonesischen Forst-Minsteriums möglich gemacht worden und Nyaru Menteng öffnete seine Pforten für das erste Dutzend Orang-Utans im Jahr 1999.
 
Lone kam diesen Sonntag in Australien an und wird eine Woche lang wie ein Wirbelwind Ansprachen in Brisbane, Sidney, Melbourne und Knockrow halten.
 
 
Lone Drøscher Nielsen und Tony Gilding in Knockrow am Montag – Foto: Eve Jeffery
 
Das ist ihre erste Station auf ihrer Australien Rundreise und der Macadamia Schlossherr Tony Gilding scherzt, dass es ihr Unwissen war, was wiederum der Vorteil von Knockrow´s war.
 
„Die gute Nachricht ist, dass Lone meine Einladung für eine Präsentation auf Schloss Macadamia als Teil ihrer „Hauptstädte-Tour“ angenommen hat“, sagt Tony. „Nachdem sie noch nie in Australien war, dachte sie, Knockrow sei eine Stadt wie Brisbane, Sidney oder Melbourne – und wir sind die Gewinner!“
 
Tony sagt, dass nachdem sie angefangen hatte mit dem Orang-Utan Schutz, 10 Jahre zuvor, hört er ihren Namen Lone Drøscher Nielsen immer wieder zu verschiedensten Anlässen.
 
„Sie war die Dänische Stewardess, die im sehr kleinen Nyaru Menteng Schutzprojekt in Zentral Kalimantan 1993 angefangen hatte und sie überwacht heute das größte Primaten Schutzzentrum der Welt mit über 600 Orang-Utans in ihrer Pflege."
 
„Sie wird in Dänemark als ein „Nationalschatz“ betrachtet und wir sind sehr dankbar, dass wir sie hier haben dürfen.“
 
Lone verliebte sich in dieses Land, das ihre Heimat wurde, noch bevor sie die natürlichen Bewohner kennenlernte.
 
„Als ich zum ersten Mal nach Indonesien reiste, tat ich das, um Orang Utans zu studieren. Nach zwei Wochen ohne auch nur einen davon zu sehen, verliebte ich mich jedoch in den Regenwald. Als ich meinen Weg durch die Vegetation fortsetzte, sah ich sie dann endlich. Orang-Utans in den Baumwipfeln zu beobachten, ist wie Luftballett zu sehen. Die Eleganz dieser Tiere ist unwahrscheinlich, ich verliebte mich erneut“.
 
Lone meint, dass ihre Vorlesungen nicht ihre wahre „Berufung“ sind, aber sie bemüht sich, zu so vielen Menschen wie nur möglich zu sprechen um ihre Anliegen darzulegen.
„Ich bin ein Nervenbündel vor zwei wie auch vor zweihundert Personen“, sagt sie, „der einzige Grund, warum ich hier bin, ist ein Versprechen, das ich vor 20 Jahren einer Gruppe von Orang-Utans gegeben habe, dass ich ihre Stimme sein werde, und heute ist es mir möglich, dieses einzulösen.“
 
Sie fährt fort: „Der größte Zerstörer der Orang-Utan Population ist das Palmöl, das in so vielen täglich verwendeten Produkten enthalten ist, und dieser Bedarf an diesem Extrakt wird möglicherweise die OrangUtans ganz aussterben lassen. Der zweite Grund neben dem Palmöl ist der Bedarf an Bauholz aus den Wäldern, die zugunsten der Palmölplantagen gerodet wurden. Und zuletzt noch die Tatsache, dass die Orang-Utan Jungen ihren erschlagenen oder verletzten Müttern weggenommen werden, um aus ihnen Haustiere für – wer errät es? - die Menschen zu machen.
 
Schockierend und fürchterlich ist auch die Tatsache, dass manche dieser Mütter, die die Misshandlungen überlebt haben, dann rasiert oder frisiert und geschmückt als Prostituierte in Bordellen gehalten werden.
 
 
Eine Gruppe von über 100 Menschen hörte aufmerksam und vertieft dem Vortrag von Lone auf dem Macadamia Schloss zu. Foto: Eve Jeffery
 
Aber Lone spricht auch von guten Nachrichten. Die Gewohnheiten der Menschen ändern sich, nachdem sie langsam zu verstehen beginnen, was den Orang-Utans angetan wird, und die Tiere, die gerettet wurden, erholen sich gut mit einer nur geringen Sterberate, und es gibt viele erfolgreiche Auswilderungen durch das Nyaru Menteng Orang-Utan Auswilderungs Projekt in ein sicheres Gebiet.
 
„Ich bin nicht hier, um um Geld zu bitten“, sagt Lone, „Ich bin hier, um sie zu bitten, aufzuhören, Palmöl-Produkte zu kaufen, sie zu bitten, keine Produkte aus dem Bauholz zu kaufen. Möglicherweise befinden sich sogar schon Kleinigkeiten auch in ihrem Zuhause, und sie wissen es gar nicht. Überlegen sie auch, die Menschen zu unterstützen, die die Orang-Utans unterstützen."
 
Lone fährt weiter fort: „Das Projekt hat viele sehr loyale Unterstützer, denen sie sehr dankbar ist, jedoch sind nur 80% der operativen Kosten gedeckt und ich bin auf Tour, um Aufmerksamkeit zu erregen und vielleicht auch Gelder aufzutreiben."

Zur Zeit sind ein bisschen mehr als 500 Orang-Utans „in Betreuung“ am Nyaru Menteng Center und es gibt weitere 120 freigelassene Tiere und Babies, die von Außendienstmitarbeitern beobachtet werden, um immer über deren Gesundheitszustand und ihre Sicherheit Bescheid zu wissen.
Eine andere Gruppe von Tieren benötigt stetige Betreuung, da die Verletzungen und die Misshandlungen tiefe Narben von Traumata hinterlassen haben.
Momentan haben wir 20 nicht-auszuwildernde Orang-Utans, und das wegen physischer oder mentaler Handicaps.“
Es liegt an uns, die Zukunft dieser wundervollen Kreaturen, denen sie ihr Leben gewidmet hat, positiv zu beeinflussen.
 
„Die wichtigste Nachricht jedoch ist, dass es immer noch viele Menschen da draußen gibt, die nicht wissen, wie es wirklich in Indonesien aussieht, wie schlimm es wirklich ist. Der Orang-Utan wird in diesem Jahrzehnt nicht aussterben, aber es gibt immer noch sehr schlimme Dinge, die dort passieren, und die müssen endlich aufhören.
 
„Wir als Konsumenten sind die einzigen, die die Invasion von Palmöl stoppen können. Palmöl ist der größte Feind der Orangs.“
 
Du kannst helfen, indem du aufhörst, Palmöl-Produkte zu kaufen, aufhörst, Produkte aus dem Bauholz zu kaufen oder einen Baby Orang-Utan adoptierst, um dieses Projekt zu unterstützen. Für nähere Informationen besuchen Sie die Seite: www.orangutans.com.au
 
 
 
 
 
 
 
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